Memento Mori

1994 Während der Restaurierungsarbeiten an der Kirche des Heiligen Dominikus auf dem Hauptplatz von Vác entdeckten die Bauarbeiter eine Luke in der Krypta unter der Kirche, die vor mehr als 150 Jahren zugemauert worden war. Zu ihrer großen Überraschung entdeckten sie eine gut belüftete Krypta, die im Laufe der Zeit vergessen worden war. Noch überraschter waren sie nur, als sie die Krypta ausgruben und feststellten, dass das besondere Klima die eingemauerte historische Epoche auf einzigartige Weise konserviert hatte. In 262 farbenfrohen und verzierten Särgen, von denen die meisten gut erhalten waren, lagen die Leichen spontan mumifizierter Bürger von Vác aus dem mittleren Drittel des 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, die gestorben und begraben worden waren und die dank des besonderen Klimas gut überlebt hatten.

Das ausgegrabene Material wird dann an das Ungarischen Museum für Naturgeschichte in der Embertani Tárva deponiert. Einige von ihnen sind jedoch auch in Vác ausgestellt, und zwar im Ignác-Tragor-Museum neben der Kirche auf dem Hauptplatz.
Der Ausstellungsraum ist ein alter mittelalterlicher Keller. Wenn der Besucher die steile Treppe in den kühlen und tiefen Keller hinabsteigt, wird er von einer Liste mit den Namen der Bürger von Vác begrüßt, die neben dem Bild einer zeitgenössischen Krypta zu sehen ist. In der Zisterne links von der Luke sind die ausgegrabenen sakralen Beigaben (Kruzifixe, Rosenkränze, Medaillen) ausgestellt. In der imposanten Haupthalle des Kellers sind bemalte, farbenfrohe Särge von Erwachsenen und Kindern ausgestellt. Die hier gezeigten Christusdarstellungen und Symbole verweisen auch auf die religiöse Weltanschauung der Menschen jener Zeit und ihr Verhältnis zum Tod. Im hinteren Teil des Raumes liegen in einem rekonstruierten Glassarg der Schneidermeister György Stefanovics, eine ungenannte Frau mittleren Alters aus dem Bürgertum und ein 9-jähriges Mädchen, Magdalena Salomon Magdalena, in einem nach dem Original rekonstruierten Kostüm. So erhalten die Besucher einen Einblick in die Beerdigungs- und Bestattungssitten des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Die Ausstellung kann einzeln besucht werden, aber mit einer Führung können Sie nicht nur die Ausstellung, sondern auch die Epoche entdecken.

Foto: Zsuzsanna Dérné Lachegyi

Die Öffnungszeiten
Vom 3. November 2022 bis zum 12. März 2023
von DONNERSTAG bis SONNTAG von 10.00 bis 17.00 Uhr.
2600 Vác, Március 15. tér 19.